Felsschlucht

Saugst mich hinein in deinen dunklem Schlund,
wellst schwarzgefleckten Onyxduft heran.
Welch schmerzlich Lied, das leise summt
hebt Flügel auf vom dunklen Schwan.

Ach könnt ich deine zitternden Konturen
mitschwingen wie im Feentanz.
Hier steht die Zeit, ist ohne Uhren.
Und plötzlich fühle ich dich ganz.

Einstmals geborsten in zwei wilde Brüder,
entzweit durch einen großen Streit.
Es rauscht der Adler braun Gefieder,
zieht tief in deine Dunkelheit.

Lichtvoll besprengt im Grottengrund
durchzuckt dich goldner Sonnenspeer.
Jetzt bist du nicht mehr dunkelwund,
ein Licht fällt ein, durchkreuzt dich quer.

Britta Basten 10/2003